Die Entstehung der Klosteranlage geht auf das 12. Jahrhundert zurück und kann vereinfacht in vier Zeitepochen eingeteilt werden: Klosterzeit bis zur Reformation (1185-1527), Zeit der Amtsleute (1541-1803), Armenanstalt (1836-1981), Seminarhotel- und Bildungshaus (seit 1983). In unmittelbarer Umgebung des Klosters erinnern der MiIchsuppenstein und das Schlachtdenkmal an die beiden Kappelerkriege von 1529 und 1531.
Bild: Kloster Kappel um 1530, Zentralbibliothek Zürich. Älteste Ansicht von Kappel aus der Chronik von Heinrich Brennwald und Johannes Stumpf.

Nach der Reformation befand sich die Domäne im Staatseigentum. Amtmänner verwalteten das Klostergut mit Landwirtschaft und Nebenbetrieben und versorgten sozial Bedürftige im Knonaueramt mit dem Nötigsten.
Bild: Amtshof Kappel 1776, Zentralbibliothek Zürich. Reproduziert eine ältere Planansicht von 1738, welche den Bauzustand ab 1706 dokumentiert.

Anfang des 19. Jahrhunderts trennte sich der Staat von diesen Gütern und den damit verbundenen Aufgaben. 1834 ersteigerte die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Affoltern die Domäne und gab sie den reformierten Kirchgemeinden des Bezirks Affoltern weiter, die dort eine Armenanstalt einrichten wollten. Im gleichen Jahr wurde der Trägerverein «Anstalt Kappel» ins Leben gerufen. 1836 konnte die Anstalt eröffnet werden. Sie nahm Arme, Waisen, Pflegebedürftige und Betagte aus dem Bezirk auf.
Bild: Kloster Kappel 1924, im Nordosten ist noch die später abgebrochene Ziegelei mit Hochkamin zu sehen.
Ab 1960 zwangen zunehmende wirtschaftliche Defizite die Verantwortlichen zum Handeln. Im Rahmen dieser Neuorientierung ist die Landeskirche 1967 als vierzehntes Mitglied dem Verein Kloster Kappel (damals genannt Verein Anstalt Kappel) beigetreten. 1980 wurde die Anstalt geschlossen, und die Landeskirche richtete ein Bildungshaus ein, das seit 2008 den Namen Seminarhotel und Bildungshaus Kloster Kappel trägt.
Bild: Kloster Kappel 2012, vor der Umsetzung des Projektes “Erneuerung Domäne Kloster Kappel”

In den Jahren 2018/2019 konnten die ersten beiden Teilprojekte “Terrasse und Gärten” durch die Evangelisch-reformierte Landeskirche sowie die Erweiterung der Landwirtschaft mit dem “Umbau und der Erweiterung der Viehställe” durch die Pächterfamilie im Rahmen des Masterplanes “Erneuerung Domäne Kloster Kappel” realisiert werden. Neu sind die Gärten innerhalb der Mauern angeordnet und die Tierhaltung befindet sich ausserhalb des Klosterbezirks.
Bild: Kloster Kappel 2020, nach der Umsetzung der beiden Teilprojekte (Bild B. Federer)

Auf der Zeittafel sind die wichtigsten Meilensteine der über 800-jährigen Geschichte aufgeführt. Für vertiefende Informationen zur Geschichte der Domäne Kloster Kappel stehen zwei Bücher zur Verfügung. Die Periode von 1836 bis heute ist in einer Kurzgeschichte des Trägervereins Kloster Kappel zusammengefasst.